
Warum meine Kinder nicht in die Kamera lachen müssen

Erinnerungen fühlen, nicht inszenieren
Immer wieder werde ich gefragt: „Lachen deine Kinder auf Fotos eigentlich nie in die Kamera?“ Und jedes Mal muss ich lächeln. Denn nein – meistens tun sie das nicht. Und das ist völlig in Ordnung so.
Echtes Leben statt perfektes Foto
Ich liebe es, meine Kinder zu fotografieren, aber nicht, weil sie „gut mitmachen“. Sondern weil sie sie selbst sind – mit schmutzigen Händen, zerzausten Haaren, Wuttränen, Schokoladenmündern und leuchtenden Augen. Ich dränge sie nicht, in die Kamera zu schauen oder zu lächeln. Ich beobachte einfach.
Ich glaube, dass wir uns an Gefühle erinnern – nicht an Posen. Wenn ich später meine Bilder anschaue, spüre ich den Herbst, den Wind in den Haaren und die kalten Nasen, das Quietschen des Fahrrads, das immer zu klein war. Ich sehe keine „gelungenen“ Fotos, sondern unsere Geschichte.
Das ist auch das, was ich in meinen Familienreportagen suche: dieses Echte. Das, was bleibt, wenn niemand etwas darstellt. Wenn Kinder Kinder sein dürfen. Wenn Eltern mal müde, mal glücklich, mal überfordert sind – und alles gleichzeitig stimmt.

„Ich will nicht, dass meine Kinder lernen, in die Kamera zu lächeln. Ich will, dass sie lernen, sie selbst zu sein.“
Warum ich so fotografiere?
Ich weiß, wie schnell die Zeit vergeht. Meine Kinder sind mein tägliches Erinnerungsprojekt – nicht, weil ich sie ständig fotografiere, sondern weil ich versuche, das Jetzt zu bewahren. Dokumentarische Familienfotografie ist für mich ein Weg, dieses Jetzt sichtbar zu machen.
Ich will, dass sie später sehen, wie geliebt sie waren – auch (oder gerade) in den unperfekten Momenten. Denn das Lächeln, das aus echtem Glück entsteht, kommt sowieso. Ganz ohne Aufforderung.

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